Radschallabsorber für leise Güterwagen

Güterzüge stellen in Europa die häufigste Ursache für Anwohnerbeschwerden an Bahnstrecken dar. Mit Radschallabsorbern VICON RASA von Schrey & Veit kann das Geräusch in der Graden und im Bogen spürbar reduziert werden.

Radabsorber Nachrüstsatz VICON RASA

Da Güterwagen einfach und robust gestaltet, aber auch leicht instand zu halten sein müssen, sind an marktfähige Lärmminderungsmaßnahmen zahlreiche Vorgaben gestelllt. Schrey & Veit hat zur Nachrüstung von klotzgebremsten Güterwagen innovative Radschallabsorber der Bauart VICON RASA entworfen und unter realen Bedingungen vermessen. Messergebnisse aus einem Forschungsprojekt, unterstützt durch das Schweizer Bundesamt für Umwelt, zeigen den Nutzen jetzt belastbar auf.

4,3 dB weniger Lärm

Auf der geraden Strecke konnte das Vorbeifahrgeräusch nach Norm um bis zu 4,3 dB verringert werden – im Gleisbogen wurden die Quietschgeräusche sogar vollständig unterdrückt.

Europaweite Zulassung

Die Radschallabsorber, zusammen mit der passenden Radbauform, haben eine europaweite Zulassung und können direkt genutzt werden. Die bestehende Bremsanlage des Güterwagens muss nicht speziell angepasst werden – natürlich können die neuen, leisen Bremssohlen weiterhin genutzt werden. Die Schnittstelle zum Drehgestell (Radsatzlager, Raddurchmesser etc.) ist auf die weit verbreitete Radbauform BA004 abgestimmt.

Erfolgreicher Test in Containertragwagen

Für eine detaillierte Bewertung wurden die Radschallabsorber in Containertragwagen eingebaut. Die Messungen fanden nach den Vorgaben der TSI Noise statt, jedoch teilweise auch mit aufgesetztem „E-Behälter“ (Container ohne Dach). Bei leerem Wagen (entsprechend TSI Noise) zeigen sich um 3,9 (80 km/h) bzw. 4,3 dB(A) (100 km/h) leisere Schalldruckpegel. Durch den „E-Behälter“ kommt eine weitere Schallquelle dazu – der Absorbernutzen beträgt hier immerhin noch 2,5 dB.

Kein Kurvenquietschen mit Schrey & Veit Radabsorbern

Im Gleisbogen (bei Weichen, Rangierbahnhöfen, engen Kurven) ist „Quietschen“ besonders störend. Im Rahmen der Versuchsfahrten wurde daher auch der Einfluss der Radschallabsorber untersucht. Ergebnis: Obwohl die baugleichen Referenzwagen bei allen Fahrten mit über 20 km/h deutlich zum „Quietschen“ angeregt wurden, zeigte der Absorber-Wagen dieses nicht. Dieser Vorteil ergibt sich daher zu der Rollgeräuschminderung ‚gratis‘ dazu und bereitet die Wagen auf möglicherweise strengere Grenzwerte vor.

Autor: Dr. Christoph Gramowski, Leiter Forschung & Entwicklung Schrey & Veit GmbH